BERICHT ÜBER UKRAINE-KRIEG USA wollen, dass Deutschland Panzer liefert ABER: Spricht die US-Regierung mit einer Stimme?
Kommt jetzt die Panzer-Wende?
Die USA soll der Bundesregierung grünes Licht für die Lieferung deutscher Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 in die Ukraine gegeben haben. Das berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ unter Berufung auf anonyme Quellen.
Brisant: Im Mai sagte die parlamentarische Staatssekretärin im Verteidigungsministerium Siemtje Möller (39, SPD) im Fernsehen, dass es eine informelle Absprache zwischen den NATO-Ländern gebe, wonach an die Ukraine keine Kampf- und Schützenpanzer westlicher Bauart geliefert werden.
Bericht: USA gab Scholz grünes Licht für Panzerlieferung
Wie passt das zusammen?
▶︎ Die FAZ zitiert in einem neuen Bericht zwei anonyme Quellen. Diese behaupten, dass die US-Regierung es gutheißen würde, wenn Deutschland Kampfpanzer an die Ukraine liefert. Dies soll das Resultat einer Unterredung zwischen dem Sicherheitsberater des amerikanischen Präsidenten Jake Sullivan (46) und dem außenpolitischen Berater des Bundeskanzlers Jens Plötner (55) gewesen sein.
Die deutschen Leopard 2 gehören zu den modernsten Panzern des westlichen Bündnisses. Zahlreiche NATO-Staaten schwören auf den Leopard 2, unter anderem auch Deutschlands Nachbarland Polen: Insgesamt wurden etwa 262 Leopard 2 in verschiedenen Ausführungen nach Polen geliefert. Die Lieferung von Leopard 2 Panzern an die Ukraine hätte deshalb den Vorteil, dass Reparaturwerkstätten und Logistik sich bereits im grenznahen Gebiet befinden würde. Wartungsbedürftige Panzer könnten dann einfach in Polen repariert werden.
Laut einer der Quellen soll die Initiative für die Panzerlieferungen sogar von Deutschland ausgehen. Im Klartext: Die Deutschen sollen aus eigenem Antrieb Kampfpanzer an die Ukraine liefern.
Die Panzerhersteller Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann könnten demnach kurzfristig 80 Kampfpanzer des Typs Leopard A2 aus eigenen Beständen liefern.
Erst im September hat die US-Botschaft in Berlin über Twitter klargestellt, dass die Entscheidung über Art und Umfang von Waffenlieferungen an die Ukraine bei jedem NATO-Land selbst liegen.
Differenzen innerhalb der US-Regierung?
Allerdings ist nicht ganz klar, ob der Nationen Sicherheitsberater Sullivan, der die deutsche Panzerlieferung in Richtung Ukraine angeregt haben soll, auch für die gesamte US-Regierung spricht.
Nach BILD-Informationen gibt es innerhalb der US-Administration – ganz ähnlich wie in Deutschland – unterschiedliche Ansichten, was die Lieferung westlicher Panzer in Richtung Kiew angeht.
▶︎ Demnach sind Sicherheitsberater Jake Sullivan und Außenminister Antony Blinken (60) Befürworter einer weniger restriktiven Waffenexport-Politik in den Russland-Ukraine-Krieg.
▶︎ Präsident Joe Biden (80) und Vizepräsidentin Kamala Harris (58) stehen dagegen für eine zurückhaltendere Bewaffnung der Ukraine, um Gesprächskanäle mit Moskau nicht langfristig zu schließen.
Allerdings gälten diesbezügliche Beschränkungen nur für Waffen aus US-Produktion, wie ein hochrangiger NATO-Diplomat auf BILD-Anfrage bestätigte. „Für uns gibt es keine Beschränkungen und ich kann mir nicht vorstellen, dass Washington eine deutsche Panzerlieferung in Richtung Ukraine verbieten würde“, so der Verteidigungsexperte, der anonym bleiben wollte.
Allerdings würde ein deutsches Voranschreiten beim Thema Panzer auch die US-Administration in Zugzwang bringen, ihrerseits endlich Panzer und Schützenpanzer in die Ukraine zu liefern. Möglich, dass Kanzler Olaf Scholz (64) auch dieser außenpolitischen Herausforderung aus dem Weg gehen will.