Mehr als 2.000 Flüge in Deutschland wurden wegen Streiks der Flughafenmitarbeiter gestrichen
Warnstreiks an sieben Flughäfen in ganz Deutschland bedeuten, dass am Freitag rund 300.000 Passagiere ihren Flug nicht antreten können.
Der Flugverkehr in weiten Teilen Deutschlands ist am Freitag komplett zum Erliegen gekommen, da das Bodenpersonal und die Mitarbeiter der Flughafensicherheit an den großen Flughäfen wegen der Bezahlung streiken.
In Frankfurt, München, Hannover, Stuttgart, Bremen, Hamburg und Dortmund hat der Streik den Regelbetrieb weitgehend zum Erliegen gebracht. Auch an nicht streikenden Flughäfen wie Berlin kam es durch die Warnstreiks zu einigen Einschränkungen. Von mindestens 2340 Flugausfällen waren nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV fast 300.000 Passagiere betroffen.
Der von der Gewerkschaft Verdi ausgerufene ganztägige Streik veranlasste Deutschlands größte Fluggesellschaft Lufthansa, mehr als 1.300 Flüge an ihren beiden verkehrsreichsten Drehkreuzen Frankfurt und München zu streichen.
„Der Streik wird voraussichtlich starke Auswirkungen haben, insbesondere auf den inländischen Flugverkehr, die von Verspätungen über Annullierungen bis hin zu einer teilweisen Einstellung des Flugverkehrs reichen“, sagte Verdi in einer Erklärung.
Der deutsche Flughafenverband ADV nannte die Streikaktion “völlig inakzeptabel”.
„Lösungen müssen am Verhandlungstisch gefunden werden und nicht zu Lasten der Fahrgäste“, sagte ADV-Chef Ralph Beisel in einer Stellungnahme.
Verdi führt derzeit Verhandlungen für Beschäftigte im öffentlichen Dienst, Flughafen-Bodenpersonal und Luftsicherheitspersonal und fordert eine bessere Bezahlung in einer Zeit, in der die Einkommen der Arbeitnehmer durch die höheren Lebenshaltungskosten untergraben werden.
Verdi hat den Streik verteidigt und erklärt, ein kombinierter Aktionstag sei für die Passagiere weniger unangenehm als mehrere Streiks an verschiedenen Tagen.
Die nächste Gesprächsrunde mit Arbeitgebern ist für den 22. bis 23. Februar geplant.
Die Flughäfen Frankfurt und Hamburg forderten die Passagiere auf, überhaupt nicht zum Flughafen zu kommen. Reisenden innerhalb Deutschlands wurde geraten, auf Bahnreisen umzusteigen.
Der Flughafen München stellte alle regulären Passagierflüge ein.
Verdi sagte, der landesweite Streik würde keine Flüge beeinträchtigen, die Hilfsgüter in das vom Erdbeben betroffene Syrien und die Türkei liefern, oder Flugzeuge mit führenden Personen, die an der jährlichen Münchner Sicherheitskonferenz teilnehmen.
Der Streik krönt eine chaotische Flugreisewoche in Deutschland. Wegen eines großen IT-Ausfalls durch Bauarbeiten in Frankfurt musste Lufthansa am Mittwoch Flüge streichen oder verzögern.