WENIGE TAGE NACH CHINA-BALLONBiden lässt „Flugobjekt" über Alaska abschießen
US-Präsident Joe Biden (80) gab den Befehl zum Abschuss des „Flugobjekts“
War es noch ein Spionage-Ballon?
Das US-Militär hat über Alaska ein weiteres Flugobjekt im US-Luftraum abgeschossen, meldete das Weiße Haus am Freitag.
Der Sprecher des Weißen Hauses, John Kirby, sagte, das Objekt habe „die Größe eines Kleinwagens“ gehabt und sich zu diesem Zeitpunkt über einem dünn besiedelten Gebiet in einer Höhe von etwa 12,2 Kilometer befunden.
Präsident Joe Biden habe die Entscheidung getroffen, das Objekt abzuschießen, sagte Kirby. Biden nannte den Vorgang einen „Erfolg“. Es habe eine Gefahr für die zivile Luftfahrt dargestellt. Zur Herkunft des Flugobjekts könne er noch nichts sagen, betonte der Sprecher.
Es sei deutlich kleiner gewesen als der jüngst von den USA abgeschossene chinesische Ballon, der eher die Größe von zwei bis drei Bussen hatte. Das zerschossene Objekt landete demnach auf zugefrorenen Gewässern in US-Territorium. Die Trümmerteile dürften geborgen werden können, hieß es weiter.
Kirby sagte, dass Kampfpiloten, die das Objekt vorher untersuchten, feststellten, dass es nicht bemannt war. Die Soldaten konnten auch nicht sagen, ob sich Überwachungsgeräte an dem Objekt befanden. Er betonte: „Wir werden unseren Luftraum weiterhin wachsam im Auge behalten.“
Am vergangenen Samstag hatte das US-Militär einen mutmaßlichen Spionage-Ballon Chinas über amerikanischem Territorium vor der Küste des Bundesstaates South Carolina über dem Atlantik abgeschossen.
Die US-Regierung wirft China vor, es habe Militäreinrichtungen ausspionieren wollen. Peking sprach dagegen von einem zivilen Forschungsballon, der vom Kurs abgekommen sei, und von einer „Überreaktion“.
Der Vorfall sorgte für zusätzliche Spannungen im ohnehin belasteten Verhältnis beider Länder. Angesichts des Streits über den Ballon hatte US-Außenminister Antony Blinken kurzfristig eine Reise nach Peking abgesagt. Die US-Regierung machte außerdem zahlreiche Erkenntnisse zu dem Ballon öffentlich und erhöhte so den Druck auf Peking.
Unterdessen planen die USA Insidern zufolge, chinesische Firmen, die mit dem chinesischen Spionageballon-Programm in Verbindung gebracht würden, auf eine Export-Sanktionsliste zu setzen. Betroffene Firmen dürfen nicht mehr mit US-Waren beliefert werden.